Schnelle Motivsituationen (Spontanaufnahmen)
Nimmt dem Fotografen nicht nur die Zeit-, sondern auch die Blendeneinstellung ab. Es wählt aber eine Zeit, die Verwackler nach der Faustformel - Kehrtwende der Brennweite in Sekunden - vermeidet. Es schaltet bei ausreichend Licht die Blendenzahl hoch, damit die Schäftentiefe möglichst viel vom Motiv erfasst.
Die Kamera wählt (nur) Verschlusszeit und Blendenwert automatisch entsprechend der Helligkeit des Motivs. Bei Bedarf kann der Fotograf über das Einstellrad
Blende und ISO-Wert verändern.
Die Kamera verfügt über ein vollautomatisches Programm. Der Fotograf muss sich dort um nichts ausser das Motiv kümmern und nur den Auslöser rechtzeitig drücken. Dies kann ein Vorteil sein, aber
auch ein Nachteil. Neben dieser Vollautomatik hat die Kamera eine Programmautomatik. Bei genauerer Betrachtung sind die Unterschiede doch gross. Nahezu alle Einstellungen können manuell
vorgenommen werden. Der Fotograf entscheidet selbst, über die ISO-Einstellung und so sind z.B. auch nächtliche Langzeitbelichtungen mit ISO 100 möglich, die eine Vollautomatik
nicht zulassen würde. Der Blitz schaltet erst zu, wenn er aktiv geöffnet (eingeschaltet) wird, der Weissabgleich lässt sich nach belieben einstellen.
Zusätzlich erlaubt P automatische Belichtungsreihen aufzunehmen, wie sie z.B. für HDR-Bilder benötigt werden. Die Intelligenz der Kamera geht soweit, dass im Fall von
Belichtungsreihen nur die Verschlusszeit verändert wird und nicht die Blende. Dadurch lassen sich die Fotos nachher sauber miteinander verrechnen und überlagern. Bei Kameras mit Wechselobjektiven
erkennt das Programm P die verwendete Brennweite und versucht über die Blenden- und ISO-Einstellung (bei ISO-Automatik) die Verschlusszeit so kurz zu halten, dass Freihandaufnahmen ohne
Verwackeln gelingen. Erst wenn das Licht zu knapp wird und die Blende ganz geöffnet ist, wird diese Zeit überschritten, warnt die Kamera den Fotografen dann aber mittels blinken der
Verschlusszeit, dass nun ein Stativ angebracht wäre.
Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Möglichkeit eine Belichtungskorrektur vornehmen zu können. Die Belichtungsmessung basiert immer auf durchschnittlichen Motiven, bei denen helle und dunkle
Motivteile mehr oder minder gleichmässig verteilt sind. Weicht das Motiv deutlich von diesen Mittelwerten ab, kommt es zu Fehlbelichtungen, die sich aber über eine Belichtungskorrektur beheben
lassen.
Im Gegensatz zur Vollautomatik klappt in grenzwertigen Fällen nicht automatisch der interen Blitz aus.
Viele helle Motivanteile überfordern die Belichtungsmessung. Für eine korrekte Belichtung ist eine Belichtungskorrektur nötig. Gleiches gilt für Nebel, der sehr schnell zu
Unterbelichtungen führt, wenn der Fotograf nicht manuell eingreift.
P eignet sich besonders für spontane Fotos, bei denen man aber trotzdem weiterhin die Kontrolle über die Kamera behalten möchten. Das Programm bevorzugt kurze
Verschlusszeiten vor hohen Blendenzahlen, die sich aber durch »Shiften« den Bedürfnissen schnell und effektiv anpassen lassen